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Sportbootführerschein Binnen

Der SBF-Binnen gilt auf den Binnenschifffahrtsstraßen.
Anders als der SBF-See ist er in zwei unterschiedlichen Antriebsarten zu erwerben: Motor und Segel.

Der "SBF-Binnen unter Segel" ist der einzige amtliche Segelschein. Daneben gibt es auch noch nicht-amtliche Segelscheine. Den "Jüngstenschein" der Opti-Segler beispielsweise oder manche Schein-ähnliche Urkunde nach Ableistung eines Urlaubs-Segelkurses. Manche haben auch - wie ich - früher den "A-Schein" gemacht, oder "BR" oder gar "BK" (Letzterer entspricht heute dem "SKS"= Sportküstenschifferschein). Das alles waren und sind nicht-amtliche Scheine, die zwar gewisse Kenntnisse bestätigen, aber nicht "amtlich" für die entsprechenden Schifffahrtsstraßen zugelassen sind. Man kann sie vorzeigen, wenn man im Urlaub mal eine Segeljolle für zwei Stunden mieten will. Als Nachweis, dass man Wende von Halse unterscheiden kann und Backbord von Steuerbord.

Kurz gefasst:
Der SBF-Binnen unter Motor ist relativ einfach und schnell zu erwerben. Man hat weniger Stoff als beim SBF-See und vor allem keine Navigation. Die praktische Prüfung indes ist fast identisch mit der See-Prüfung, allein auf das Peilen und das Fahren nach Kurs auf dem Kompass wird verzichtet (dass man wegen so einer Kleinigkeit unterschiedliche Prüfungen bescheint, will mir immer noch nicht einleuchten!).

Der SBF-Binnen unter Segel indes braucht mehr Theorie und vor allem viel mehr Praxis. Es ist gewissermaßen die "Königsklasse" der Scheine. Wer alle Manöver statt mit beliebig abrufbarer Motorkraft nur mit der Kraft des wankelmütigen Windes fahren können will, der braucht "feeling" und viel Übung. Dazu kann auch gehören, dass man mal kentert. Mein Trainees bringen also immer Wechselklamotten mit zum Segeln. Dafür ist es ein berauschendes Gefühl, wenn man allein mit Windkraft dahingleitet und der Tankstellenpächter sich ärgert, dass er an uns nichts verdienen kann. Bei Flaute und Sturm ändert sich die Lage aber schon mal...

Leider werde ich ab 2025 kein praktisches Segeln mehr anbieten (können).
Unser Hamme-Revier ist für Anfänger einfach nicht gut geeignet: schmaler Fluss, an den Ufern mit jedem Jahr mehr Abdeckung durch Bäume und Büsche. Wenig Wind und wenn es mal eine Lücke gibt, umso mehr. Da aufzukreuzen ist schon für Fortgeschrittene eine Herausforderung. Derzeit überlege ich, auf eine früher bereits geübte Praxis möglicherweise zurückzukehren, und eine Intensivwoche in Elsfleth anzubieten inklusive Prüfung am Ende. Das macht aber nur Sinn, wenn sich wieder so viele Kandidaten melden wie in 2024!
Also einfach mal anfragen, wie der aktuelle Stand so ist.