ESV e.V. | Wassersport | Ausbildung

Startseite

Sportbootführerschein Binnen

Der SBF-Binnen gilt auf den Binnenschifffahrtsstraßen.
Anders als der SBF-See ist er in zwei unterschiedlichen Antriebsarten zu erwerben: Motor und Segel.

Der "SBF-Binnen unter Segel" ist der einzige amtliche Segelschein. Daneben gibt es auch noch nicht-amtliche Segelscheine. Den "Jüngstenschein" der Opti-Segler beispielsweise oder manche Schein-ähnliche Urkunde nach Ableistung eines Urlaubs-Segelkurses. Manche haben auch - wie ich - früher den "A-Schein" gemacht, oder "BR" oder gar "BK" (Letzterer entspricht heute dem "SKS"= Sportküstenschifferschein). Das alles waren und sind nicht-amtliche Scheine, die zwar gewisse Kenntnisse bestätigen, aber nicht "amtlich" für die entsprechenden Schifffahrtsstraßen zugelassen sind. Man kann sie vorzeigen, wenn man im Urlaub mal eine Segeljolle für zwei Stunden mieten will. Als Nachweis, dass man Wende von Halse unterscheiden kann und Backbord von Steuerbord.

Kurz gefasst:
Der SBF-Binnen unter Motor ist relativ einfach und schnell zu erwerben. Man hat weniger Stoff als beim SBF-See und vor allem keine Navigation. Die praktische Prüfung indes ist fast identisch mit der See-Prüfung, allein auf das Peilen und das Fahren nach Kurs auf dem Kompass wird verzichtet (dass man wegen so einer Kleinigkeit unterschiedliche Prüfungen bescheint, will mir immer noch nicht einleuchten!).

Der SBF-Binnen unter Segel indes braucht mehr Theorie und vor allem viel mehr Praxis. Es ist gewissermaßen die "Königsklasse" der Scheine. Wer alle Manöver statt mit beliebig abrufbarer Motorkraft nur mit der Kraft des wankelmütigen Windes fahren können will, der braucht "feeling" und viel Übung. Dazu kann auch gehören, dass man mal kentert. Mein Trainees bringen also immer Wechselklamotten mit zum Segeln. Dafür ist es ein berauschendes Gefühl, wenn man allein mit Windkraft dahingleitet und der Tankstellenpächter sich ärgert, dass er an uns nichts verdienen kann. Bei Flaute und Sturm ändert sich die Lage aber schon mal...

Ich jedenfalls freue mich, dass fast jedes Jahr eine kleine Gruppe von Segelinteressierten sich ans Werk macht, diesen Schein zu erwerben und sich bis zur praktischen Prüfung erfolgrreich durchkämpft. Sie haben immer viel zu erzählen nach jedem Törn, und sei er noch so kurz geraten und noch so feucht.

Kosten fürs Segeln:
Was gleich bleibt: 50 Euro
Was anders ist: Diese 50 Euro sind keine Spende für die DGzRS, sondern eine Nutzungsgebühr für die Jolle, die nur für diesen Zweck angeschafft wurde und auch laufende Kosten verursacht- und auch Arbeit.
Dafür kann man aber einen ganzen Sommer, wenn man will, damit auf der Hamme segeln.