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Seefunkzeugnisse SRC+UBI

Funk ist überlebenswichtig

Warum ist das so und warum gibt es keine Gründe, darauf zu verzichten?

Mit Seefunk an Bord wird der Törn sicherer und bequemer. Bequemer, weil man damit Brücken und Schleusen anfunken kann, Hafenmeister und andere Boote. Wer glaubt, er könne jede Schleuse oder Brücke jederzeit per Telefon erreichen, der kann leicht eines Besseren belehrt werden. Entweder hat sich die Nummer geändert oder niemand geht ran. Außerdem ruft man vielleicht auch sinnloserweise an und vergrämt den Schleuser, weil der doch gerade per Funk bekanntgegeben hat, wann es wie weitergeht. Extrem kann man das beim Einschleusen in den NOK erleben. Da reicht es in der Regel, eine halbe Stunde vor Erreichen auf die Schleusenfrequenz zu gehen und nur zu horchen, denn andere werden fragen oder es gibt allgemeine Verlautbarungen.
Seefunk ist aber auch aus mehreren Gründen sicherer als das eigene Handy. Warum?
- Das Handynetz ist auf See flatterig bis nicht vorhanden. Kein Wunder, denn der Dienst richtet sich ja auch an Menschen an Land und dann dort, wo möglichst viele wohnen. Wer an Bremerhaven vorbeisegelt kann das schnell bemerken.
- Ein Handyakku ist in seiner Kapazität viel begrenzter als ein Bordakku, über den das Funkgerät gespeist wird. Zahlreiche Rettungsmaßnahmen wurden kompliziert, als der Handyakku leer wurde. Und gerade bei schlechtem Netz sendet das Handy immer mit voller Leistung, was den Akku schnell entleert.
- Mit einem Handy erreiche ich immer nur einen einzigen Teilnehmer. Und der ist meist weit weg. Zur Hilfeleistung muss der erst weitere Anrufe tätigen, um einen Notfall auszulösen. Mit einem Seefunkgerät erreiche ich erstens viele mögliche Helfer, die zweitens auch noch alle in meiner Nähe sind. Und Bremen Rescue Radio hört uns überall zwischen Borkum und Bornholm.
Früher waren Seefunkgeräte teuer. Das ist lange her. Heute gibt es sie schon für 150 Euro, Handgeräte sogar ab 70 Euro. Und auch die Jahresgebühren bei der Bundesnetzagentur sind so niedrig, dass sie nur alle paar Jahre in Rechnung gestellt werden.

Das Seefunkzeugnis
Allerdings braucht man zum Betrieb ein Seefunkzeugnis, und das ist auch gut so. Denn sonst ginge es dort zu wie beim (freien) CB-Funk: Jeder quatscht einfach los, wie er lustig ist und der Stärkere macht den Schwächeren "platt". Die Hürden sind allerdings niedrig, um so ein Zeugnis zu bestehen.
Es gibt zwei davon: Das UBI (UKW-Binnen) gilt in etwa dort, wo der SBF-Binnen gilt. Das SRC (Short Range Certificate) dort, wo der SBF-See gilt und darüber hinaus auf der hohen See. Das UBI (weil eben im deutschen Binnenland gültig)wird in Deutsch abgewickelt, das SRC (weil international) in Englisch.
Mancher mit schlechten Englischkenntnissen scheut deshalb vor dem SRC zurück. Ein Fehler. Denn da wird nur wenig Englisch gefragt. Ein paar spezielle Vokabeln wohl und insgesamt 27 kurze Sätze, die man übersetzen können muss. All das lässt sich gut lernen - auch mit schlechten oder fast keinen Englischkenntnissen. An schlechtem Englisch ist m.W. noch keiner durch die Prüfung gefallen, wenn er sonst alles durchblickte.
Und es gibt einen Vorteil, wenn man SRC macht: mit einer klitzekleinen Zusatzprüfung bekommt man dann noch das UBI dazu! (allerdings zum vollen Prüfungspreis, was mir nicht einleuchten will)
Es gibt prima Apps, mit denen man sich vorbereiten kann. Und den Funkverkehr lernen wir mit dem Simulator.
Liebe Freunde, alles machbar! Und es dient der Sicherheit und dem Komfort!

Hinweis:
In der Not darf man auch ohne Funkzeugniss um Hilfe rufen (Not kennt kein Gebot)!
Aber wenn man kein Funkzeugnis hat, dann darf auch kein Funkgerät installiert sein oder schnell installiert werden können! Da achtet die WaschPo bei Kontrollen drauf! Und erst die Holländer!
Ein Handfunkgerät indes kann man so platzieren, dass man es zur Not (und ohne Funkzeugnis) schnell zur Hand hat. Aber: Brücken und Schleusen darf man damit dann nicht anrufen. Und die Reichweite einer Handfunke ist deutlich geringer als die eines fest eingebauten Gerätes mit fullsize Antenne! Aber in der Not frisst der Teufel ja bekanntlich auch Fliegen..... Aber muss man es erst soweit kommen lassen? Lieber gleich zum Kurs anmelden!!!