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Die Praktischen Prüfungen

Knoten sind geboten!

Ein praktische Prüfung Motor für See oder Binnen unterscheidet sich kaum. Trotzdem gilt die See-Prüfung als höherwertig und man braucht, wenn man Binnen später macht, keine weitere praktische Prüfung zu machen. Umgekehrt schon. Was ist nun der Unterschied? Ganz simpel nur das Fahren eines Kurses nach Kompass und das Anpeilen von irgendeinem Baum oder Mast nach Peilkompass. Da kann man nichts falsch machen, so einfach ist das.
Ansonsten gibt es Pflichtteile: Mann über Bord, An- und Ablegen z.B. und es Wahlteile der Prüfung: Wenden auf engem Raum, kursgerechtes Aufstoppen, Anlegen einer Schwimmweste gehören dazu. Viel mehr kann nicht kommen.
Nach genauer Einweisung an Land und an Bord sind die Dinge dann schnell geübt und gekonnt. Wenn bestimmte Grundregeln gewahrt werden: Ruhig bleiben. Eher langsamer als zu schnell fahren. Eins nach dem anderen und nicht zwei Dinge gleichzeitig ausführen. In der Ruhe liegt einfach die Kraft. Und außerdem hat man immer noch eine zweite Chance, wenn man vor Aufregung mal was falsch oder unvollkommen gemacht hat.
Und eben die Knoten. Die muss man "können". Manche glauben fälschlicherweise, dieses "können" wäre schon gegeben, wenn die Knoten mal mehr oder weniger zufällig richtig zustande gekommen sind. Leider nicht. Man muss sie eben auch unter Stress "stecken" können, wie das eben so beim Bootsfahren vorkommt. Da hilft nur eines: üben, üben, üben. Im Hellen, im Dunklen, vor dem Bauch und hinter dem Rücken. Ohne Promille und mit...
Für jede praktische Prüfung werden Termine für Fahrstunden angesetzt, kurz vor der Prüfung.
Selten fällt jemand durch, außer, er nimmt die Knoten nicht ernst oder aber ein Mensch ist geplagt von überstarker Prüfungsangst. Die führt dann ggf. dazu, dass dieser Mensch sein Können und Wissen im entscheidenden Moment leider nicht abrufen kann. Und dabei sind die Prüfer nett und konziliant...

Die praktische Segelprüfung ist schon eine ganz andere Nummer.
Da braucht es mehr als eine Übungsstunde wie beim Motorboot. Schließlich müssen die Pflichtmanöver nur mit Windkraft ausgeführt werden. Und dazu muss man lernen, ein Segelboot durch Wind und im Wind zu bewegen. Jeweils dorthin, wo man hin will. Und der Wind wechselt. Mal ist er stark, mal schwach. Mal fällt eine Böe ein, mal fährt man in die Abdeckung. Bremsen hat das Boot auch nicht und man kann auch selten direkt dorthin fahren, wo man hin will, z.B. wenn der Wind genau von dort kommt.
Wir richten uns also auf eine längere Theorie zum Verständnis ein und auf viele Praxisstunden. Kandidaten können sich auch für halbe Tage verabreden und nur segeln, segeln, segeln.... Das übt! Wende, Halse, Aufschießer, Anlegen, Ablegen. Und die Q-Wende nicht vergessen! Segelstellung immer beachten, sonst fährt man gar nicht oder "mit angezogener Handbremse". Aber es macht riesig Spaß, wenn man ohne CO2-Ausstoß so richtig ins Gleiten kommt. Oder kentert..

Im Sommer ist Kentern Badespaß